Die russische Mezzosopranistin Natalya Boeva, die für ihren „klang- und charaktervollen Mezzo” (Online Merkur) gelobt wurde, gewann 2018 einen der renommiertesten Wettbewerbe für klassische Musik, den Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München, wo sie auch mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition und mit dem ifp Musikpreis für „eine herausragende Leistung im Fach Gesang“ ausgezeichnet wurde.

Boeva ist derzeit Ensemblemitglied am Staatstheater Augsburg, wo sie in der Spielzeit 2018-2019 als Preziosilla (La forza del destino), Charlotte (Werther) und Jackie Onassis in der Europäischen Erstaufführung der Oper JFK von David T. Little debütierte. In der darauffolgenden Spielzeit trat Boeva in den Neuproduktionen in Augsburg als Komponist (Ariadne auf Naxos) und Sekretärin (Der Konsul) auf. In der laufenden Spielzeit, bevor der 2. Corona-Lockdown in Deutschland kam, verkörperte Natalya die Rolle des Orfeo (Orfeo ed Euridice).

Im März 2020 gab Boeva ihr Debüt im BOZAR Centre for Fine Arts in Brüssel mit Ravels Shéhérazade, Debussys Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé und Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes mit dem jungen russisch-deutschen Pianisten Boris Kusnezow. Im Juli 2020 sang sie Dorabella in der Reihe der „Konzerte im Fronhof“ im Augsburger Fronhof mit dem Prager SUK-Symphony Orchester.

Schon mit fünf Jahren sang die junge Musikerin in einem Chor, oft auch mit Solos, woraufhin sie an der Rimsky-Korsakov Berufsfachschule für Musik und später am Rimsky-Korsakov Konservatorium in St. Petersburg bei den Professoren Boris Abalyan und Valentin Nesterov Chorleitung studierte. Ihre Gesangsausbildung trat dann mit einem Bachelor in Gesang bei Prof. Svetlana Sidorova De Sanghi an der EKIDA-Universität in derselben Stadt in den Vordergrund.

Boevas Affinität für das Belcanto-Repertoire brachte sie dazu, 2012 Rosina (Il barbiere di Siviglia) beim Music Fest Perugia Festival in Perugia, Italien, zu singen. In Rossinis Heimatstadt Pesaro, Italien, spielte sie 2013 Maddalena (Il viaggio a Reims) beim Rossini Opera Festival (Festival Giovane) und erhielt stilistische Einblicke von Alberto Zedda an der Accademia Rossiniana.

In ihrer Heimatstadt St. Petersburg sang die junge Mezzosopranistin Dorabella (Così fan tutte) an der Rimsky-Korsakov Staatsoper sowie Judith in Bartoks Herzog Blaubarts Burg am Theater der Staatlichen Eremitage. Am Zazerkalie Staatstheater sang sie Angelina (La Cenerentola), Isabella (L’Italiana in Algeri), Laura (Iolanta) und Noye‘s Wife in Brittens Noye‘s Fludde.

Von 2016 bis 2018 absolvierte Boeva ihr Masterstudium an der renommierten August Everding Theaterakademie in München, wo sie von KS Prof. Christiane Iven betreut wurde, die für sie bis heute die wichtigste Gesangslehrerin ist.

2017 und 2018 erhielt Natalya Stipendien des Deutschen Bühnenvereins und der Yehudi Menuhin Stiftung Live Music Now. Die Mezzosopranistin wurde zudem vom Richard-Wagner-Verband München zum Besuch der Bayreuther Festspiele großzügig unterstützt und mit dem Leipziger Richard-Wagner-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

2018 verkörperte die junge Mezzosopranistin erneut die Rolle der Dorabella an der Kammeroper München und debütierte als Mutter/Mandane in Hasses Artaserse bei der Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth im April 2018. Es folgten Gastspiele mit Artaserse im Cuvilliéstheater in München und beim Budapest Spring Festival in Ungarn.

Auch im Konzertrepertoire gefragt, sang die Mezzosopranistin u.a. Werke wie J.S. Bachs h-Moll Messe, Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen und Kindertotenlieder, Verdis Requiem, Stravinskys Les Noces, Elgars Sea Pictures, Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes, Ravels Shéhérazade und Boulez’ Le Marteau sans maître.

Boeva arbeitete mit Regisseuren wie Rosamund Gilmore, Balázs Kovalik, Alexander Petrov, Dirk Schmedinger und Alexei Stepaniuk zusammen und sang unter der Leitung von Pavel Bubelnikov, Michael Hofstetter, Wayne Marshall, Arcady Steinlucht und Alexander Titov.

Sie erweiterte ihre künstlerische Perspektive durch Meisterkurse bei Topi Lehtipuu, Gerd Uecker und „Exzellenz-Labor-Gesang“ unter der Leitung von Hedwig Fassbender.

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