Wolfgang Lackerschmid, 1956 in Tegernsee geboren, ist seit den siebziger Jahren gleichermaßen als Vibraphon-Virtuose und Komponist erfolgreich. Er spielte live und auf über 200 Tonträgern unter anderem mit Jazzlegenden wie Chet Baker, Attila Zoller, Lee Konitz, Albert Mangelsdorff, Larry Coryell, Buster Williams, Paquito D´Rivera, Jacques Loussier oder seit 1978 auch bei verschiedenen „Vibraphon Summits“ u.a. mit Milt Jackson, Bobby Hutcherson, Dave Samuels, Mike Mainieri. Als musikalischer Leiter und Produzent bringt er, als einer der kreativen Mitgestalter der internationalen Musikszene, immer wieder innovative Projekte zur erfolgreichen Umsetzung.
Seine Kompositionen verbinden den klassischen Duktus des Schlagwerk- und Kompositionsstudiums mit den Erfahrungen eines Musikers, dessen Schaffen sich geographisch über Amerika, Asien und viele Teile Europas erstreckt und musikalisch durch deren ethnische und kulturelle Unterschiede geprägt ist. Wählt er für sich als Musiker den Weg der Improvisation und des modernen Jazz und schreibt seinen Kollegen zur Improvisation einladende Kompositionen auf den Leib, weiß er um den Reiz der konventionellen Komposition: Orchesterwerke, Kammermusik, Chor, Percussion-Ensemble, Streichquartett, Bühnenmusik, Ballettmusik, Musicals, Gedichtvertonungen, Hörspiele und Kinderproduktionen zeugen eins um das andere von Wolfgang Lackerschmids hoher Schaffenskraft und kompositorischer Qualität. Wolfgang Lackerschmids Jazzkompositionen sind weltweit zum Bestandteil des Repertoires zahlreicher namhafter Kollegen geworden.
Er komponierte für Theater wie Augsburg, Ingolstadt, Osnabrück, Kaiserslautern, Koblenz, Sommerspiele Mayen,Augsburger Puppenkiste, Waldbühne Sigmaringendorf, Münchener Kammerspiele die Musik zu Faust 1 und 2, Peer Gynt, Pancomedia, Andorra, Ghetto (Musical), Schneewittchen (Ballett), Die Spitzeder, Draussen vor der Tür, Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern, Das kleine Känguru (von Paul Maar), Paula und die Kistenkobolde,
Pinocchio, (Musical), Der Zauberer von Oos (Musical), Ein Sommernachtstraum, Arturo Ui, Kabale und Liebe u.v.a.
Neben Jazzsongs und Kinderliedern schuf er auch zahlreiche Kunstlieder, u.a. neue Lieder mit Texten von Bertolt Brecht (von den Erben autorisiert), Gedichte des Malers Markus Lüpertz, Vertonung der „Bäsle Briefe“, aus denen dann ein Musiclett über W. A. Mozart entstand. Als Arrangeur zeichnet er zum Beispiel von Anfang an für sämtliche bei der „Nacht der Filmmusik“ produzierten Jazzinterpretationen von Filmsongs europäischer Komponisten verantwortlich. (Seit 2004 veranstaltet von BR 4 Klassik und dem Deutschen Komponisten Verband.)
1990 erhielt er den bayerischen Kunstförderpreis.
Als Kurator des Augsburger Friedensfests rief er zum Beispiel die Formation „Common Language, Common Sense“ ins Leben, bei der, immer neu zusammengestellt, Jazzmusiker unterschiedlicher Religionen jeweils ein neues Konzertprogramm erarbeiten, aufnehmen und als Hauptveranstaltung open air aufführen. Bei den „Konzerten im Fronhof“ leitet er seit vielen Jahren die Reihe „Jazz meets classic“ und gestaltete seit 1976 das Programm für zahlreiche Konzertreihen und Jazzfestivals.